Welpenpreis
Es dürfte jedem klar sein, dass ein Züchter Kosten hat, die über den Welpenpreis umgelegt werden. Doch wie sie sich zusammensetzen und wie hoch sie im Einzelnen sind, ist kaum jemandem bekannt. Daher hier einmal eine Aufstellung ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
10.000€ - 12.500€ Anschaffungspreis Zuchthündin oder Rüde, z.T. zuzüglich Importsteuern von 19%
1.800€ - 2.500€ Transportkosten aus dem Ausland
800€ - 1.000€ Futterkosten bis zur Trächtigkeit (bis zu 4-fach erhöhte Futterkosten während der Trächtigkeit und des Säugens)
400€ -500€ für Röntgen bzgl. HD/ED sowie die entsprechenden Befunde
100€ jährlich für ECVO Augenuntersuchung
120€ -150€ für Gentests pro Hund
3.000€ - 4.000€ Decktaxe für Rüden mit Zuchtzulassung
50€ - 300€ Fahrtenkosten, um zum Rüden zu fahren oder
1.500€ - 2.000€ Import von Gefriersperma plus 100€ p.a. Lagerungskosten und 600€ künstlicher Befruchtung
200€ - 300€ Tierarztkosten bis zur Trächtigkeit (Impfen, Entwurmen, Bluttests u.a.)
300€ - 400€ Tierarzt- und Laborkosten während der Läufigkeit (Hormontests u.a.)
200€ - 500€ Tierarztkosten während der Trächtigkeit
200€ - 400€ Tierarztkosten nach der Geburt
150€ - 200€ Anschaffungskosten für Schlafstätte, Decken, Spielzeug
200€ - 400€ Auto-Transportbox
250€ - 500€ Bürsten, Schergeräte und Trimmtisch oder regelmäßige Kosten für den Hundefriseur
200€ - 500€ Wurfkiste, Wärmeplatte, Medikamente und weiteres Zubehör für die Geburt
400€ Hundesteuer und Tierhaftpflichtversicherung (pro Jahr und Hund)
Waschmaschine, die bei einem Wurf jeden Tag läuft
Garten welpensicher machen lassen
Spielzeug und Abenteuergeräte für die Welpen, um sie vorschriftsmäßig (!) auf die Herausforderungen des Lebens vorzubereiten
Reparaturen und Ausbesserungen in Haus und Garten, wenn die Kleinen ausgezogen sind
Verwaltungskosten wie WALA Mitgliedschaft, Zuchtstätten- und Welpenregistrierung, Welpenpapiere und Gentests
Anwaltskosten für juristisch wasserdichte Kaufverträge (man möchte die Welpen schließlich gut absichern)
Fachliteratur, Schulungen
Webseiten-Hosting
Gewerbesteuer oder zumindest Steuern auf die Einnahmen, die die nachweisbaren Kosten übersteigen (Risiken und notwendige Rückstellungen werden dabei nicht berücksichtigt)
Züchterrisiko, dass es nicht zu Nachwuchs kommt, z.B. sog. "Leerbleiben" der Hündin nach dem Decken, Unfruchtbarkeit, Unfall oder Tod, Fehlinvestition, wenn sich ein erwachsener Hund später als nicht zuchtgeeignet herausstellt
Und dann ist da noch der Zeitaufwand für
- Suche, Auswahl und Training der Zuchthündin
- Kommunikation mit anderen Züchtern
- Kommunikation mit Ämtern und Behörden
- Schulungen besuchen und Fachbücher lesen
- Erstellen und Pflegen der Webseiten
- Austausch mit den Welpenkäufern per Email, Telefon und persönlich
- 24-Std.-Job über 8-9 Wochen, um die Welpen großzuziehen
Richtig, jeder Hundehalter hat einen Teil dieser Kosten, aber ohne die Investitionen von Züchtern gibt es keine Rassewelpen. Die Durchschnittsrechnung besagt, dass pro Wurf ca. 5.000€ - 6.000€ Kosten anzusetzen sind - natürlich zusätzlich zu den Anschaffungskosten der Hündin und ihrer Versorgung.